Zur Eröffnung des Geschichtspfads
am  01. September 2011    

C. Pasternak  26.10.2011 17°°


Im Namen
des Vereins  Lagerbaracke Alexisdorf - Neugnadenfeld,
darf auch ich Sie herzlich in Neugnadenfeld begrüßen.

Genau vor 10 Jahren wurde der Verein Lagerbaracke Alexisdorf - Neugnadenfeld e. V. gegründet, um die einmalige Geschichte Neugnadenfelds zu bewahren.

Es war geplant, eine Lagerbaracke, wie sie früher hier im Lager standen, als Museum und Ort der Begegnung wieder aufzubauen. Die Planung und ein Finanzierungskonzept waren vorhanden.

Das Projekt konnte nicht verwirklicht werden, da es nicht nur mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zu betreiben war und für professionelle Kräfte kein Träger gefunden werden konnte.

Einige viel frequentierte Fahrrad-  und Autorouten führen inzwischen durch Neugnadenfeld. Der Verein Lagerbaracke Alexisdorf - Neugnadenfeld e. V. abgekürzt LAN hat ein kleines Museum im Dorfgemeinschaftshaus, das aber nur am 1. Sonntag im Monat  von 11°°- 12°° Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet ist. Von Gruppen wird dieses Angebot rege in Anspruch genommen. Wir konnten z. Beispiel viele Gruppen aus der näheren Umgebung, aber auch den USA, Canada, England, der Ukraine, Ungarn, Russland und.....
in unseren Räumen begrüßen.
Viele durchfahrende Touristen, aber auch viele Grafschafter, dabei besonders jüngere Menschen, kennen den geschichtlichen Hintergrund des Dorfes nicht.

Sie durchqueren den Ort oder wohnen sogar hier, wissen  aber nichts über seine interessante und einmalige Geschichte.

Daraus entstand die Idee, die Geschichte dezentral in Neugnadenfeld so darzustellen,  
dass  Besucher auf diese Besonderheiten aufmerksam werden.

Das Ergebnis der Überlegungen ist dieser Pfad mit 12 Stelen aus Corten - Stahl , auf denen diese Geschichte mit ihren Zusammenhängen aufgezeigt wird.

Mein Entwurf hat als Idee das Band der Geschichte, das ansatzlos  aus dem Untergrund emporsteigt und oben in einer offenen, unbekannten Zukunft endet.

Die rostende Oberfläche symbolisiert die Vergänglichkeit und ist somit ein Symbol der Geschichte.

Farbe und Struktur erinnert an das Moor und den hier gefundenen Ortstein oder das hier  abgebaute Raseneisenerz und passt sich mit seiner Farbe harmonisch in das heutige Grün ein.

Während die Form durch die einfache Geradlinigkeit dazu einen Kontrast bildet.

Der Corten-Stahl bildet auf Dauer eine dichte Oxidschicht, sodass der Oxidationsprozess irgendwann abgeschlossen ist und sich eine pflegeleichte bleibende Patina ergibt.

Auf jeder Stele ist ein  kleiner Teil der Geschichte für den Betrachter freigelegt. Die Texte sind in deutscher- und auf der Rückseite in niederländischer Sprache verfasst und mit Bilddokumenten, wie auf einem Plakat, illustriert.

Jedes einzelne Thema könnte ein Buch füllen und ist so nur ein Konzentrat, eine Grundinformation, die zu weiteren Nachforschungen anregen soll.

Die Themen sind zahlenmäßig von  1/12 - 12/12 chronologisch geordnet,  nicht aber die Standorte.

Besucher können den Geschichtspfad von jeder Stelle aus beginnen und erschließen, da jede Stele ein abgeschlossenes Thema hat und möglichst an einem authentischen Ort steht.

 z.B. Stele 1/12 Klosterbrüder und Kolonisten - Die ersten Siedler im Moor Richtung Moorgebiet und Alexisdorf    

Stele  3/12 Moorsoldaten für sechs Monate  Der Reichsarbeitsdienst in der Grafschaft Bentheim am Kanal,  wo damals die verschiedenen Reichsarbeitsdienst Lager standen. Ein Bild mit marschierenden "Moorsoldaten" am Piccardie-Coevorden Kanal belegt den Ort.

10/12 In sechs Jahrhunderten aus Böhmen in alle Welt - Die Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine  und 11/12 Mut und Gottvertrauen mit staatlicher Unterstützung - Die Siedlung Neugnadenfeld entsteht    hier neben der Kirche der Herrnhuter Brüdergemeine im Zentrum des neu aufgebauten Dorfes, das aber auch der Mittelpunkt des ehemaligen Lagers war.

In der Umgebung jeder Stele ist der heutige Zustand sichtbar.
So können sich Geschichte und Gegenwart im Auge des Betrachters überlagern.

Es dokumentiert die Geschichte, die hier ? an diesem Ort stattgefunden hat oder überörtliche Ereignisse, die eine direkte Wirkung auf die Menschen hier und Ihre Schicksale hatten.

Wie in einem Puzzle entsteht  so ein Gesamtbild der Ortsgeschichte im Kontext  überörtlicher Zusammenhänge.

Zur  Vervollständigung des Geschichtspfads sollen noch Übersichtspläne der Stelenstandorte und 2 Bänke aufgestellt werden.

Ein Flyer mit Übersichtsplan und allen wichtigen Punkten in Neugnadenfeld, sowie Ansichtskarten sollen das Angebot auch für Touristen vervollständigen.

Nach der Verteidigung des Titels "Fahrradfreundlichster Kreis",  
den Bestrebungen von Grafschafttourismus,
Kunstwegen mit dem neuen Projekt von Franka Hörnschemeyer hier bei uns am Russenfriedhof,
Raumsichten in der Obergrafschaft sowie
große Investitionen in der niederländischen Nachbargemeinde Coevorden
werden besonders dem Fahrradtourismus hier bei uns einen nachhaltigen Aufschwung verleihen.

Der Geschichtspfad und die Kunstwegenstationen hier am Ort sind da ein kleiner, aber wichtiger Mosaikstein im Gesamtbild, der zum verstehen dieser Landschaft und seiner unterschiedlichsten Bewohner beiträgt.
Wir danken der Samtgemeinde Emlichheim als Träger, allen Sponsoren und Helfern, die es ermöglicht haben, diesen Pfad zu verwirklichen.

Im Anschluss an die Feier im Dorfgemeinschaftshaus sind unsere Räume zu besichtigen und wir stehen für Fragen gerne zur Verfügung.


Einige Standorte

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